Das Gutshaus in Elze (Flutstr. 14, Landkreis Hildesheim) ist eines der ältesten Häuser der Stadt. Es befindet sich in einem parkähnlichen Anwesen und ist im Jahr 1748 errichtet worden, nachdem das vorherige Gebäude dem großen Elzer Stadtbrand von 1743 zum Opfer gefallen war.

Die Geschichte des Gutes Elze wird im Buch von Armgard von Reden-Dohna "Die Rittersitze des vormaligen Fürstentums Hildesheim" (2. Auflage Göttingen 1996, S. 103 ff) behandelt: Armgard von Reden-Dohna "Die Rittersitze des vormaligen Fürstentums Hildesheim" - Elze I PDF (4,28 MB)

 

Das Gutshaus Elze der Familie Bock von Wülfingen im 19. Jahrhundert
Gutshaus im 19. Jahrhundert
Das Gutshaus Elze der Familie Bock von Wülfingen
Gutshaus heute

Zu den noch vorhandenen Gebäuden des Gutes gehören die Zehntscheune und die „Oelmühle“. Der ehemalige Gutshof ist inzwischen eine Parkanlage mit altem Baumbestand und Rasenflächen umgewandelt worden.

Zehntscheune auf dem Gutshof Elze
Die Zehntscheune

Die Zehntscheune liegt dem Gutshaus genau gegenüber und begrenzt den Park nach Osten. Sie ist ein kompakter Fachwerkbau mit Abmessungen von etwa 23 x 12 Meter. Im Erdgeschoss waren früher Ställe untergebracht, weshalb keine großen Scheunentore vorhanden sind. Die beiden nördlichen Räume sind für Familientreffen ausgebaut. Die restlichen Räume dienen als Unterstellmöglichkeit.

 

Über dem Erdgeschoss liegt ein zweietagiger Boden, der zur Lagerung von Erntegut diente und über eine schmale Holztreppe erreichbar ist. Zur Einlagerung der Güter ist an der Südseite eine große Luke angebracht. Mit Hilfe einer Seilrolle an einem auskragenden Balken, konnten die Lasten bis ins Obergeschoss gehoben werden. Das Dach ist beiderseits mit Lüftungsöffnungen versehen, sodass auf dem Boden ein gutes trockenes Klima herrscht. Die Scheune wurde in den letzten Jahren äußerlich restauriert und neu gedeckt.

Oehlmühle auf dem Gutshof Elze
Die Oehlmühle

Die „Oelmühle“ ist im Original nicht mehr erhalten. Sie ist Mitte des 20. Jahrhunderts zusammengebrochen und an gleicher Stelle durch einen Neubau ersetzt worden, welcher äußerlich der alten Oelmühle angeglichen wurde. Dieser wird aber weiter Oelmühle genannt. Leider sind keine Unterlagen über die alte Mühle mehr vorhanden, aber sie diente mit Sicherheit der Verarbeitung der geernteten Oelfrüchte. Wie sie angetrieben wurde ist nicht bekannt. Allerdings war am Hang zur Kirche früher eine Quelle. Vielleicht war diese in alter Zeit so ergiebig, dass man damit die Mühle antreiben konnte.

 

Heute ist das Gebäude ein Wohnhaus. Es wurde um 1950 erbaut und später noch einmal umgebaut. Es ist in einfacher Ausführung als Ziegelbau errichtet und wird durch ein Blendfachwerk optisch an die umliegenden Bauten angeglichen.

 

Die Zehntscheune und die „Oelmühle“ stehen gemeinsam mit dem Gutshaus unter Ensemble-Denkmalschutz.